top of page

Holistische Wellness durch die miteinander verwobenen Traditionen von Yoga und Tantra.

  • Autorenbild: Eric Bennewitz
    Eric Bennewitz
  • 8. Juli
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Juli


Shiva als reines Bewusstsein im Tantra und als Meister der Praktiken im Yoga.
Shiva als reines Bewusstsein im Tantra und als Meister der Praktiken im Yoga.

Hast du jemals versucht, eine belebte Straße entlangzugehen, während du deinen Blick auf den Boden richtest? Für die meisten ist das eine Herausforderung – wegen des ständigen Reizbombardements, das durch die fünf Sinne fließt.

In der heutigen Welt, in der Stress, Ablenkung und innere Trennung allzu häufig sind, wenden sich immer mehr Menschen der uralten Weisheit zu – auf der Suche nach Heilung und Transformation. Zwei kraftvolle spirituelle Systeme – Yoga und Tantra – bieten dir, wenn du sie gemeinsam praktizierst, einen tief integrierenden Weg zu emotionalem Gleichgewicht, innerem Frieden, Glück und spirituellem Wachstum.

Oft als getrennte Pfade angesehen, sind Yoga und Tantra in Wirklichkeit tief miteinander verbunden. Zusammen bilden sie eine heilige Blaupause: Sie zeigen dir, wie du deinen physischen Körper, Atem, Klang, Absicht und Energie nutzen kannst, um Kundalini zu wecken, Emotionen auszugleichen, das Unterbewusste zu klären und letztlich das Selbst zu verwirklichen.

Die Einheit von Yoga und Tantra

„Yoga“ bedeutet „Vereinigung“ – die Vereinigung deines individuellen Selbst mit dem Universellen. Tantra, vom Sanskrit-Wort „tan“ (erweitern), betont die Erweiterung des Bewusstseins durch den Körper, den Atem, die Sinne und subtile Energien. Während im Yoga oft Zurückhaltung und Verzicht im Mittelpunkt stehen, lehrt Tantra, dass der Körper kein Hindernis, sondern ein heiliger Zugang zur göttlichen Wirklichkeit ist.

Praktiken, die Yoga und Tantra verbinden

Im Folgenden siehst du, wie traditionelle yogische Werkzeuge durch eine tantrische Linse neue Tiefe und Kraft gewinnen – und wie sie gemeinsam helfen, Kundalini zu erwecken und die fünf Elemente zu harmonisieren:

  1. Asana (Körperhaltungen): Erdung in den Elementen Im Tantra Yoga sind Asanas keine reinen Übungen, sondern ritualisierte Bewegungen, die die fünf Elemente in deinem Körper aktivieren.

    • Tadasana (Berghaltung) – erweckt das Erde-Element (Muladhara Chakra – Stabilität).

    • Utkata Konasana (Göttinnen-Haltung) – erweckt das Wasser-Element (Svadhisthana Chakra – Lust und Genuss).Im Tantrischen werden Asanas langsamer, bewusster ausgeführt – oft kombiniert mit Atemwahrnehmung, Visualisierung oder Mantra.

  2. Pranayama (Atemübungen): Balance deiner inneren Ströme Pranayama lenkt Prana (Lebenskraft) durch subtile Energiekanäle (Nadis). Im Tantra nutzt du es, um dein Energiesystem zu reinigen und dich auf tiefere Meditation vorzubereiten.

    • Nadi Shodhana (Wechselatmung) – gleicht Ida und Pingala aus und klärt emotionale Verwirrung.

    • Kumbhaka (Atemanhalten) – nach der Wechselatmung angewendet, um Denken zu beruhigen und negative Emotionen zu mindern.

      Das Zusammentreffen von Shakti und Shiva im Kronenchakra (Kunst von: Pieter Weltevrede).
      Das Zusammentreffen von Shakti und Shiva im Kronenchakra (Kunst von: Pieter Weltevrede).

  3. Mantra: Klang als Transformationswerkzeug Tantra sieht Mantras als Schwingungsinstrumente, um göttliche Energie zu wecken und das Unterbewusste neu zu programmieren.

    • Om Aim Hreem Kleem – Schutz, Erfüllung von Wünschen, spirituelle Transformation.

    • Om Hrim Namah – Ausgleich von Sonnen- und Mondenergie, beruhigt den Geist und reduziert Stress.

    • Aum Krang Kring Krung Kalika Devi… Swaha – ein Kali-Mantra, das Selbstvertrauen stärkt und Sorgen lindert.Kombiniere Mantras mit Mudras und Visualisierung, um ein vollständiges inneres Ritual zu gestalten.

  4. Mudras: Energiefluss versiegeln Mudras sind Handgesten oder Körperpositionen, die das Prana in dir lenken. Im Tantra nutzt du sie zusammen mit Mantras, um bestimmte Energien oder Chakren zu erwecken.

    • Kundalini-Mudra (Finger verschränkt, ein Finger zeigt nach oben), kombiniert mit dem Mantra „Soham“, um Kundalini-Energie am unteren Ende der Wirbelsäule zu stimulieren.

  5. Visualisierung: Das innere Auge des Tantra Du kannst Prana, Deitäten, Licht, Yantras oder die Elemente visualisieren, um dein Energiefeld zu aktivieren und dein Bewusstsein zu verändern.

    • Kombiniere Visualisierung mit dem Atem, um deine Nadis zu reinigen.

    • Kombiniere Visualisierung mit Mantra für einen tieferen energetischen Effekt.

  6. Yoga Nidra: Resting into Being. Yoga Nidra, der Yoga-Schlaf, ist eine geführte Meditation, die dich in einen Zustand des Nicht-Tuns führt. Im Tantra nutzt du Nyasa (Platzierung) und Visualisierung, um emotionale Muster aufzulösen und karmische Reinigung zu fördern.

  7. Meditation: Das Tor zur Kundalini-Erweckung. Tantrische Meditation arbeitet mit Energie, Klang, Visualisierung und Bewusstsein, um Kundalini am Ende der Wirbelsäule zu wecken – über die Brahma Nadis im Sushumna.Worauf du auch setzt – sei es Pranayama, intensive Emotionen oder Samadhi – das Ziel bleibt: Shakti (göttlich weibliche Energie) steigt auf, trifft Shiva (reines Bewusstsein) am Kronenchakra.

  8. Rituale: Alltägliche Ausdrucksformen der Hingabe Alltägliche Handlungen – eine Kerze anzünden, ein Mantra singen, Blumen opfern – werden zu bewussten Verbindungen mit dem Göttlichen.

    • Beispiel: Morgens oder abends eine kleine Elemente-Opferung – Kerze (Feuer), Wasserbecher, Blatt/Blume (Erde), Räucherstäbchen (Luft), Klangglocke (Raum).



      Eric führt ein Naga-Ritual durch, um die Energie zu steigern, Entzündungen zu reduzieren und die Immunität zu stärken.
      Eric führt ein Naga-Ritual durch, um die Energie zu steigern, Entzündungen zu reduzieren und die Immunität zu stärken.

Tantra, Kundalini & die Fünf Elemente

Tantra lehrt, dass der menschliche Körper aus den fünf Elementen besteht und von ihnen beherrscht wird:

  • Erde (Muladhara): Verlangen nach Stabilität

  • Wasser (Svadhisthana): Verlangen nach Vergnügen

  • Feuer (Manipura): Verlangen nach Status

  • Luft (Anahata): Verlangen nach Liebe

  • Raum (Vishuddha): Verlangen nach Wissen

Wenn die Kundalini-Energie durch die Chakren aufsteigt, aktiviert und harmonisiert sie diese Elemente. So bewegt sich der Praktizierende von der Dichte zur Feinheit, von der Form zur Formlosigkeit, von der Trennung zur Vereinigung mit dem kosmischen Selbst.

Abschließende Gedanken: Tantra-Yoga als spirituelle Chance

Die Verbindung von Yoga und Tantra kann dich in eine heilige Beziehung mit deinem Körper, deinem Atem, deiner Energie und deinen Emotionen zurückführen. Es ist ein Weg, der die Welt nicht ablehnt, sondern das ganze Leben als spirituelle Möglichkeit begreift. Jeder Atemzug, jede Haltung, jedes Mantra wird zu einem Tor zu deinem höheren Selbst.

Indem du tantrische und yogische Praktiken wie Asana, Pranayama, Mantra, Mudra, Visualisierung, Yoga Nidra, Meditation und Rituale integrierst, wirst du sowohl zum Suchenden als auch zur Quelle.

Probiere diese einfache tägliche Tantrische-Yoga-Praxis (30 Minuten):

Finde heraus, ob sie zu dir passt. Falls nicht, suche gemeinsam mit deinem Yogalehrer oder Guru weiter nach der für dich passenden Mischung an Praktiken. Wenn gewünscht, stelle einen sanften Alarmton nach 30 Minuten ein.

  • Asana: Sonnengrüße mit dem Mantra „Aum“ laut oder still bei jeder Ausatmung (5 Runden). Danach in eine bequeme Sitzhaltung kommen: Halber Lotussitz, Lotussitz, Burmesischer Sitz oder einfacher Sitz.

  • Ritual – Die 5 Elemente: Platziere alle Gegenstände auf einem kleinen Altar, leicht erhöht vom Boden. Zünde 1 Kerze an, gieße 1 Tasse Wasser in ein Gefäß und lege ein Blatt oder eine Blume hinein. Zünde 2 Stäbchen angenehm und dezent duftenden Räucherwerks an und läute eine kleine Glocke oder rezitiere dreimal laut das Mantra „Aum“.

  • Pranayama: Kapalabhati (3 Runden). Beobachte dich auf Schwindel oder Benommenheit und verlangsamen oder beende die Übung bei Bedarf. Nadi Shodhana (8 Runden). Optional: 3 Sekunden Kumbhaka (Atemanhalten), falls geeignet. Nicht geeignet für Schwangere oder Menschen mit Asthma, Herzproblemen oder Glaukom.

  • Pranische Visualisierung der Chakren: Stelle dir vor oder fühle, wie ein Strom weißen Lichtes beim Einatmen über die Haut am unteren Ende der Wirbelsäule eintritt und beim Ausatmen dort wieder austritt. Wiederhole diese Visualisierung bei jedem der verbleibenden 6 Chakren, jeweils 3-mal ein- und ausatmen. Danach stelle dir vor oder fühle, wie Licht durch die Krone des Kopfes bis zur Basis der Wirbelsäule einströmt und beim Ausatmen den Weg wieder nach oben nimmt und durch die Krone austritt (3-mal).

  • Sitze einige Minuten in Stille und Ruhe, bevor du die Praxis beendest und deinen Tag genießt.

Je mehr du die Praktiken des Tantra-Yoga verkörperst, desto mehr spürst du das Göttliche in dir pulsieren – es flüstert dir zu: Du bist bereits ganz, bereits zu Hause.

Danke für deine Zeit. Smiling back at you... Eric


Kommentare


bottom of page